Biografische Notizen zu Adolf Frohner

1934 Am 12. März wird Adolf Frohner in Groß-Inzersdorf in Niederösterreich geboren
1946 Besuch des Gymnasiums des Zisterzienserstifts Zwettl
1948 Besuch des Piaristengymnasiums in Krems (bis 1952)
1952 Übersiedlung nach Wien
1953 Frohner besucht eine Fachschule für Wirtschaftswerbung (bis 1955)
1954 Gasthörer an der Akademie der bildenden Künste Wien, besucht den Abendakt bei Herbert Boeckl; als Künstler ist Frohner Autodidakt
1955 Frohner arbeitet als Werbegrafiker beim Verband der Elektrizitätswerke (bis 1959); nach autodidaktischen Malereien, orientiert an Paul Cézanne, Pablo Picasso, Juan Gris, Fernand Leger, Oskar Schlemmer und Paul Klee, kommt Frohner zur frei gestikulierenden Malerei, dem Tachismus sowie der Aktionsmalerei, nun so genannt nach dem Aktionismus, in den sie später mündet
1959 Frohner ist als Kunstkritiker für zwei ideologisch gegensätzliche Zeitungen tätig: Volksblatt und Volkssstimme, in der Volksstimme unter dem Pseudonym Georg Hart
1961 Frohner arbeitet als freier Maler und Grafiker; UNESCO-Stipendium für Paris, veranlasst durch Herbert Boeckl; Frohner knüpft dort Kontakte zu den Nouveaux Realistes um Pierre Restany
1962 Dreitägige Einmauerung zusammen mit Otto Muehl und Hermann Nitsch; diese führt zu Schwierigkeiten mit den Behörden sowie mit Zivilpersonen; ab diesem Zeitpunkt spricht man vom Wiener Aktionismus; nach der Einmauerung verweigert Frohner jede Art bürgerlichen Berufs
1964 Auftrag der Gemeinde Wien für 16 Sgraffitoflächen für eine städtische Wohnhausanlage in Wien
1967 Teilnahme an der Biennale der Jeunes Artistes in Paris (gemeinsam mit Walter Pichler und Richard Kriesche); nachdem Frohner das Bild ?Die Flucht? Jean Dubuffet widmet, kommt es zur ersten Begegnung der beiden; ein reger Briefwechsel und zahlreiche Besuche sind die Folge
1969 Frohner nimmt an der Biennale von Sao Paulo teil, die ihm große internationale Beachtung bringt
1970 Personale auf der Biennale von Venedig (21 großformatige Ölbilder); ab diesem Zeitpunkt kommt es zur Zusammenarbeit mit renommierten Galerien
1972 Berufung als außerordentlicher Hochschulprofessor für Aktzeichnen an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien; Austritt aus der Künstlervereinigung Secession und Präsident der neu gegründeten Gegensecession, die von der Vereinspolizei wieder aufgelöst wird, da sie völlig untätig ist und nicht einmal "Amtsbriefe" beantwortet
1976 Frohner wird Ordentlicher Hochschulprofessor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien; Mitglied der Hörer- und Sehervertretung und des Kuratoriums im ORF für die Sparte Kunst (bis 1980); Auftrag für zwei Wandbilder für das Internationale Zentrum (UNO-City) in Wien; Besuch bei Guyla Halász Brassaï in Paris
1979 Leiter der Abteilung Allgemeine Kunstlehre und Kunsterziehung an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (bis 1981)
1985 Frohner wird Leiter der Meisterklasse für Malerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien
1987 Leiter der Abteilung Bildende Kunst an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (bis 1999)
1989 Stellvertretender Rektor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (bis 1991)
1990 Öffentlicher Auftrag für den Brunnen vor dem Bundesamtsgebäude im 19. Wiener Gemeindebezirk
1993 Auftrag der Wiener Linien zur Gestaltung einer 40 Meter langen Wand in der U-Bahnpassage am Wiener Westbahnhof: 55 Schritte durch Europa
1995 Wandbild am Flughafen Wien-Schwechat: Der ewige Traum vom Menschen
1996 Prorektor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien
1998 Ordentlicher Universitätsprofessor für Malerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien
1999 Leiter des Instituts für Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien (bis 2004)
2002 Emeritierung als Institutsvorstand am Institut für Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien; Frohner ist als Emeritus weiterhin Teil des Lehrkörpers und betreut die Meisterklasse für Malerei weitere drei Jahre (bis 2005)
2007 Am 19. Jänner erfolgt der Spatenstich zum Bau des Forum Frohner im Gebäudekomplex des neu adaptierten ehemaligen Minoritenklosters Krems-Stein; am 24. Jänner stirbt Adolf Frohner völlig unerwartet

Liste ausgewählter Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen

1967 Biennale des Jeunes Artistes in Paris
1969 Vertreter Österreichs bei der Biennale de São Paulo
1970 Personale auf der Biennale di Venezia
1985 Triennale realistischer Kunst, Sofia
1992 "Wiener Madln", Galerie Menotti, Baden
1997 Galerie Raab, Berlin; Halle K, Hamburg; Frauenburg, Baden bei Wien; Max-Planck-Institut, München
1998 Galerie Sikoronja, Rosegg; Cselly-Mühle, Oslip; Kleiner Kunstpalast, Meran
1999 Schloss Ulmerfeld, Niederösterreich; Galerie Medium, Bratislava 2000 Puppentheatertage, Mistelbach
2001 Kunstforum, Wien; Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Landesmuseum Schleswig-Holstein; ORF-Landesstudio Niederösterreich; Galerie Wellinger, Salzburg; Galerie am Stein, Schärding; Galerie Hofstätter, Wien
2002 Schloss Gabelhofen, Fohnsdorf; Galerie Eberstaller, Gols
2003 Galerie Glacis, Graz; Galerie 12, Innsbruck; Galerie Fichtegasse 1, Wien; Kulturkreis Burgenland, Rust
2004 "Adolf Frohner - 1958-2002", NÖ Landesmuseum, St. Pölten
2007 "Hommage an Adolf Frohner", Lentos, Linz; grenzArt, Hollabrunn, Forum Frohner, Krems
2008 "Dem Bild die Gedärme herausreißen", Forum Frohner, Krems; Nach 1970. Österreichische Kunst aus der Albertina, Graphische Sammlung Albertina, Wien
2009 "Chili con Carne. Frohner und seine Schüler/innen", Forum Frohner, Krems; "Schönheit des Hässlichen", Forum Frohner, Krems; "Die 50er Jahre: Kunst und Kunstverständnis in Wien, MUSA, Wien
2010 "Vagabundierende Gedanken", Forum Frohner, Krems; Kleine Galerie, Wien; "CORSO. Werke aus der Sammlung", Sammlung Essl, Klosterneuburg; "Direct Art: Wiener Aktionismus", mumok, Wien; "Les femmes fatales", Forum Frohner, Krems; "Bacchus", Forum Frohner, Krems; "Ich ist ein anderer? Die Kunst der Selbstdarstellung", Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten
2011 "Wilde Zeichen. Graffiti in der Kunst", Forum Frohner, Krems
2014 "Adolf Frohner (1934-2007). Fünf Jahrzehnte Malerei, Grafik, Objekt", Forum Frohner, Krems und Essl Museum, Klosterneuburg