Die Adolf Frohner gemeinnützige Stiftung

Der Maler, Grafiker und Bildhauer Adolf Frohner (1934-2007) verstand sich als politischer Künstler. Gemeinsam mit Hermann Nitsch und Otto Mühl war er einer der Mitbegründer des Wiener Aktionismus, von dem er sich aber schon bald wieder zurückzog. In seinen rohen Gerümpelplastiken, grausam-sinnlichen Frauendarstellungen und schmutzigen Materialbildern spiegelt sich die Wirklichkeit auf brutale und aggressive Art.

Anlässlich der Teilnahme an der Biennale von Venedig 1970 schrieb der Kritiker Dino Buzzati: "Ich sage voraus, dass die Frauen Adolf Frohners zu Klassikern werden, wie es zum Beispiel die von Modigliani, von Casorati, von van Dongen, von Kisling und De Kooning geworden sind... Diese feine Zweideutigkeit, übertragen in eine stilistische Verschärfung, ist der Schlüssel für das Tor zu diesem verführerischen Künstler." Damit betrat Adolf Frohner die internationale Bühne. Als herausragendem Vertreter der österreichischen Avantgarde nach 1945 kommt ihm aber auch eine bedeutende Funktion als Lehrer zu, die er von 1972-2005 an der Universität für Angewandte Kunst ausübte.

Die 2009 gegründete Frohner-Stiftung verfolgt das Ziel, sein Gesamtwerk zu erfassen, wissenschaftlich zu bearbeiten und in Ausstellungen zugänglich zu machen. Im Besitz der Stiftung befinden sich 25 bedeutende Werk aus allen Schaffensphasen. Darüber hinaus verwahrt und beforscht die Stiftung auch die Bibliothek des Künstlers sowie zahlreiche bisher nicht publizierte Fotos, Briefe, Lyrik und Archivalien aus seinem Nachlass.